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Was ist der Grund für den anhaltenden Anstieg der Preise bei Gold?


Kolumne

Daniel Saurenz Anhaltender Preisanstieg: Was steckt hinter der Gold-Rally?

Übereinander gestapelte Goldbarren

Goldbarren: Der Preis für das Edelmetall ist zuletzt gestiegen

© Arne Dedert/dpa / Picture Alliance

Betonfeste Zinsen sind für Gold eigentlich kein gutes Umfeld. Doch genauso wie Bitcoin liefert das Edelmetall eine imposante Rally. Wie lange hält der Aufwärtstrend an?

Die Kausalkette bei Gold ist im Grunde ganz einfach. Das Edelmetall liefert genauso wie Palladium oder Platin keinerlei regelmäßige Erträge, sprich Zinsen. In einem Jahr, da die US-Zinsen bis auf fünf Prozent für zehnjährige Staatsanleihen klettern, sollte der Goldpreis in heftige Turbulenzen kommen. Von seinem Jahreshoch Anfang Mai bei 2050 US-Dollar ging es daher auch fast planmäßig auf rund 1800 US-Dollar am fünften Oktober nach unten. Mit dem Terrorangriff der Hamas gegen Israel und den weltweiten politischen Unsicherheiten ist nun die alte Stärke zurückgekehrt.

Innerhalb von nur zwei Wochen knackte Gold die 2000-Dollar-Marke wieder und legte auf Euro-Basis einen Rekord hin. „Damit verhielt sich die altbewährte Krisenwährung genauso wie Bitcoin, das für manche Anleger eine Art neues Gold darstellt“, sagt Jürgen Molnar von Robomarkets. Das lässt sich auch an den Umsätzen bei den Brokern ablesen. Es ist jedoch nicht nur die politische Sondersituation, die Gold anschiebt. Der Bericht des World Gold Council zu den Goldnachfrage-Trends für das dritte Quartal zeigt, dass die Unterstützung weiter anhält, da die Käufe der Zentralbanken ihr historisches Tempo beibehalten, wodurch die vierteljährliche Goldnachfrage auf 1147 Tonnen steigt und damit acht Prozent über ihrem Fünfjahresdurchschnitt liegt.

Wer kauft ein?

Laut den Datenreihen des World Gold Council war es für die Zentralbanken das drittstärkste Quartal in Bezug auf Nettokäufe mit einem Gesamtwert von 337 Tonnen. „Zwar wurde der Rekord für das dritte Quartal des Jahres 2022 nicht gebrochen. Dennoch hat die Nachfrage seit Jahresbeginn bis Ende Oktober 800 Tonnen erreicht, was einen neuen Rekord bedeutet“, so Franz-Georg Wenner vom Börsendienst IndexRadar. Für 2024 könnte die Zinsseite für Gold als Argument wieder herhalten.

Der Goldhändler Ophirum hat daher auch spannende Daten von der spekulativen Front aufgeführt: So haben sich Spekulanten offenbar verzockt. Laut Daten der Regulierungsstelle der amerikanischen Rohstoffbörsen (CFTC) rutschte ihre Positionierung Ende September erstmals seit November 2022 in den Netto-Short-Bereich. Die Wetten auf nachgebende Notierungen überwogen also deutlich – und führten zu massiven Short-Eindeckungen, als Gold Boden gut machen konnte.

Laut Ophirum gab es seit 2013 nur 54 Wochen, an denen die Spekulanten unter dem Strich Short positioniert waren und somit überwiegend auf sinkende Goldpreise setzten. Im vergangenen Jahr erstreckte sich diese Phase über zehn Wochen. Danach gewann Gold deutlich an Wert, weil die pessimistische Stimmung nur vorübergehend anhielt.

Glaubwürdigkeit entscheidend

Einen anderen Punkt für Gold führt Bert Flossbach von Flossbach & Storch schon seit Monaten an: „Sollten die Notenbanken den Kampf gegen die Inflation verlieren, weil sie gezwungen werden, ihre Zinserhöhungen früher als notwendig einzustellen, droht ein Vertrauensverlust. Die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes könnte dann infrage gestellt werden. In diesem Fall würde Gold als Währung der letzten Instanz stark gegenüber den unter Kaufkraftschwund leidenden Papierwährungen aufwerten“, so Flossbach. Argumente für Gold scheint es also genug zu geben.

Daniel Saurenz betreibt mit seinem Team das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter [email protected] an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link aus. Trainingstage und Coachings finden Sie NEU unter feingold-academy.com

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Author: William Diaz

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